Integrative Rückentherapie | Erich von Derschatta
Die Integrative Rückentherapie
Die Integrative Rückentherapie (IRT) wurde von mir 2005 in ihrer jetzigen Form entwickelt. Da in der heutigen Zeit beruflicher und privater Überlastung der gestreßte Rücken mit Spannungen, Wirbelblockaden und schmerzhaften Bandscheibenproblemen reagiert, versucht eine überforderte Gesundheitsindustrie diesen Defiziten mit den verschiedensten Maßnahmen erfolglos beizukommen. In der Regel werden dabei lediglich Symptome und weniger die Ursachen dieser Volkskrankheit angegangen. Erst eine ganzheitliche Herangehensweise, die eine Ursachenforschung zur Grundlage hat, kann dem Thema gerecht werden.
Die Integrative Rückentherapie versucht durch ein aufeinander abgestimmtes Programm von mindestens 5 Behandlungen (à ca.1¼ Stunden) mit dem Schwerpunkt Rücken den gesamten Menschen in eine größere Harmonie mit der Schwerkraft zu bringen. Dabei wird der Rücken von allen Seiten entlastet, Muskeln gedehnt und die Wirbelsäule mehr begradigt, sowie stark verbreitete seitliche Wirbelsäulenverwringungen (Skoliosen) und Fehlhaltungen im Lendenwirbel- und Halswirbelbereich korrigiert.
Die Basis dieser Therapie ist eine Behandlung der Faszien (Bindegewebe). Diese wird ergänzt durch Sanfte Wirbelbehandlungen und einem eigenen Übungssystem („Pilargon“) zur Festigung einer aufrechteren Körperhaltung (-Struktur) in den Alltag hinein. Da der Rücken nachweislich auch schmerzhaft auf seelischen Stress reagiert, ist eine „körpertherapeutische Begleitung“ in angemessenem Rahmen immer in diesem Programm enthalten. Eine Lösung feinstofflicher Blockaden durch Energiearbeit kann einem Rückfall in alte Ver“haltens“weisen verhindern.
( → www.integrative-rueckentherapie.de)
Arbeit an den Faszien
Neuere Forschungen haben nachgewiesen, dass das um Muskeln und Organe angelagerte Bindegewebe (die Faszien) den gesamten Organismus von der Oberflächenschicht bis tief in den Körper hinein durchdringt und somit Alles mit Allem verbindet. Über eingelagerte Nervenstränge übt es bei Verkürzungen und Verklebungen schmerzhafte Reize auf Muskeln und Knochengewebe aus. Schmerzen und Stauchungen der besonders anfälligen Lendenwirbelsäule (LWS) sind nicht zuletzt auf fehlerhaft verdichtete Faszienstrukturen zurückzuführen.
In der Integrative Rückentherapie wird das fasziale Gewebe durch massageähnliche Griffe so gedehnt, entzerrt und gelockert,
damit die Muskeln sowohl einzeln besser ihre Funktionen ausführen können, als auch in ein neues harmonischeres Zusammenspiel miteinander kommen können. Auf den Rücken bezogen heißt das, dass die im Wesentlichen drei verschiedenen Schichten der Rückenmuskeln von den großen Streckermuskeln bis zu den kleinen einzelne Wirbelkörper verbindenden tiefen Muskelschichten wieder miteinander harmonieren. In jeder der 5 IRT-Sitzungen werden die Rückenfaszien in immer tiefere Strukturen hinein gelockert. Da der Rücken bis weit in die Peripherie mit anderen Körperteilen verknüpft ist, werden auch diese Bereiche in die
Dehnungen einbezogen. In verschiedenen Körperpositionen wird so der gesamte Körper durchgearbeitet und damit die verschiedenen Ungleichgewichte ausgeglichen. In der letzten Sitzung ist das Bindegewebe so durchlässig, dass der gesamte Körper und speziell der Rücken in einer Feinabstimmung integriert werden kann.
Faszien haben aber auch eine besondere Bedeutung für das „Körpergedächtnis“ oder „Zellgedächtnis“. Viele traumatisierenden Erlebnisse, aber auch die zahlreichen negativen Lebenserfahrungen werden in diesem Gewebe gespeichert, so dass man auch im wörtlichen Sinn von einem „Binde“gewebe zwischen Körper und Seele sprechen kann. Durch die Faszienarbeit können Emotionen nach oben kommen und therapeutisch integriert werden (siehe Körperpsychotherapie/Körpertherapeutische Begleitung)
Rückenstrich
Arbeit am Nacken
Sanfte Wirbelbehandlungen
Zwischen der Wirbelsäule selbst mit ihren 24 Wirbeln und der sie umgebenden Muskulatur plus Faszien gibt es eine konstante Wechselwirkung. Teilweise durch einen Beckenschiefstand ausgelöst, verschiebt sich die Wirbelsäule zu einer mehr oder weniger starken seitlichen Wirbelverwringung (Skoliose). Heute haben in westlichen Industrieländern bis zu 90% der Menschen solche Verschiebungen. Diese versetzen den gesamten Rücken in eine chronische Spannung, die wiederum auf das umgebende Gewebe zurückwirkt.
Immer öfter scheren einzelne Wirbel dadurch aus ihrem angestammten Bett aus und drücken auf die seitlich austretenden Spinalnerven, die zu Organen und Körperbereichen führen. Plötzliche Wirbelblockaden können „Hexenschüsse“ und Probleme in Verbindung mit dem Ischiasnerv führen. Umgekehrt können geschwächte oder überlastete Organe zu entsprechenden Wirbelverschiebungen führen.
In der Integrativen Rückentherapie (IRT) behandeln wir daher diese Wirbelblockaden in Verbindung mit der Faszienarbeit, da sie oft besonders schmerzintensiv die Lebensqualität der Menschen beeinflussen. Im Gegensatz zu chiropraktischen Griffen justieren wir solche Wirbel in einer sanften Weise, indem wir den Klienten bitten, durch spezielle Bewegungen die sanfte Einrichtung dieser Wirbel zu unterstützen. 90% aller verkanteten Wirbel können auf diese Weise wieder an ihren Platz fallen.
Bekannt wurden diese Verfahren durch die Dorntherapie, weiterentwickelt durch die „Dynamische Wirbelsäulentherapie nach Popp“. Hier kommt auch der Ausrichtung der Beckenstrukturen eine besondere Bedeutung zu. Die Korrektur des Kreuzbein/Darmbeingelenks (ISG) nimmt neben dem Ausgleich eines Beckenschiefstandes eine Sonderstellung ein. Oft können durch solche sanften Mobilisierungen Fehlstellungen im gesamten Körper bereits teilweise korrigiert werden. Manchmal ist aber auch schon eine sanfte Massage der Wirbelsäule ausreichend, um die „Ausreißer“ unter den Wirbeln sanft zurückzuholen.
Bewegungsübungen: Das Pilargon-Training
Da eine Behandlungsserie in Integrativer Rückentherapie sehr kompakt die strukturellen Defizite und die schmerzhaften Blockaden zu beseitigen beabsichtigt, ist der Klient hier besonders dazu aufgerufen, diese Haltungskorrekturen in den Alltag zu integrieren, damit der Erfolg der Behandlung nicht nur beibehalten, sondern darüber hinaus vertieft werden kann. Hierzu habe ich ein spezielles auf die 5 Behandlungen in IRT ausgerichtetes Übungssystem entwickelt: das Pilargon-Training (PILates/ARica/Qui Gong).
Hier geht es vor Allem darum, die in den Sitzungen gedehnten Muskelpartien immer wieder neu zu dehnen. Gleichzeitig sollen durch vieles Sitzen geschwächte tieferliegende Partien gekräftigt werden. Manche Übungen aus dem „Pilates–Training“ eignen sich besonders gut dafür, da sie in Verbindung mit einem kraftvollen Atem die Bauch- und Rückenmuskulatur in der Körpermitte kräftigt („Powerhouse“) und gleichzeitig die langen Muskeln der Peripherie dehnt. Zu jeder Sitzung können dem Klienten individuelle Übungen für seine speziellen strukturellen Defizite angeboten, gezeigt und mit ihm eingeübt werden.
Das Pilargon-Training ist so aufgebaut, dass mit Hilfe der aus den USA der 60er Jahre stammenden Arica-Gymnastik einzelne Körperbereiche vorgedehnt und durch eine intensive Atemgymnastik aufgewärmt werden. Nach entsprechenden Muskelkräftigenden Pilates-Übungen wird der gesamte Körper energetisch durch passende meditative Qui Gong-Übungen aufgeladen, aufgerichtet und ausbalanciert. Der Klient wird schließlich angehalten, am Ende der kurzen Übungssequenz seine aufrechte Haltung zu überprüfen und kleine Nachkorrekturen vor zu nehmen.
In allen Phasen des Pilargon-Trainings und auch während des Tagesablaufs spielt die erhöhte Achtsamkeit des Klienten für seine körperliche und seelische Verfassung eine große Rolle. Erst dieses Gewahrsein ermöglicht eine Korrektur eingefahrener alter Gewohnheitsmuster und einen bleibenden Erfolg der Haltungskorrektur.